
Der Schlüssel zu wahrem Stil liegt nicht darin, Trends zu folgen, sondern sie zu analysieren und als Werkzeug für den eigenen, authentischen Ausdruck zu nutzen.
- Ein Trend durchläuft einen Lebenszyklus vom Laufsteg bis zum Mainstream; wer ihn versteht, kann ihn strategisch für sich nutzen.
- Methoden wie die 3-Fragen-Technik helfen dabei, die Relevanz eines Trends für die eigene Stil-DNA objektiv zu bewerten.
Empfehlung: Entwickeln Sie eine persönliche Stil-Signatur, die auf zeitlosen Säulen basiert, anstatt kurzlebigen Modeerscheinungen nachzujagen.
Mode ist ein ständiger Dialog zwischen dem Neuen und dem Bewährten. Viele modeinteressierte Menschen fühlen sich unter Druck gesetzt, jeden neuen Trend mitzumachen, aus Angst, nicht mehr aktuell zu wirken. Sie beobachten die Laufstege, scannen die Magazine und sehen, wie Influencer die neuesten Looks präsentieren. Doch das blinde Kopieren dieser Trends führt oft dazu, sich verkleidet zu fühlen – wie ein „Fashion Victim“, dessen Persönlichkeit unter den schnelllebigen Modediktaten verschwindet. Die üblichen Ratschläge wie „Tragen Sie, was Ihnen gefällt“ oder „Investieren Sie in Klassiker“ sind zwar gut gemeint, lassen aber die entscheidende Frage unbeantwortet: Wie kann man modern und relevant bleiben, ohne die eigene Identität zu verlieren?
Die Antwort liegt in einem radikalen Perspektivwechsel. Was wäre, wenn wir Trends nicht als Vorschriften, sondern als ein Buffet an Möglichkeiten betrachten würden? Wenn die wahre Kunst nicht darin bestünde, Trends zu folgen, sondern sie zu entschlüsseln, zu analysieren und gezielt die Elemente herauszufiltern, die unsere ureigene Stil-DNA bereichern? Es geht darum, eine analytische Fähigkeit zu entwickeln, die es uns erlaubt, das „Warum“ hinter einem Trend zu verstehen und zu entscheiden, ob er in unsere persönliche Geschichte passt. Ein zeitgemäßer Look ist das Ergebnis einer bewussten Strategie, nicht eines zufälligen Nachahmens.
Dieser Artikel ist Ihr strategischer Leitfaden. Wir werden den Lebenszyklus eines Trends analysieren, Ihnen eine Methode an die Hand geben, um die Kompatibilität mit Ihrem Stil zu prüfen, und die fundamentalen Säulen für die Entwicklung Ihrer unverwechselbaren modischen Signatur aufzeigen. Ziel ist es, Sie zu befähigen, Mode als Werkzeug für Ihren persönlichen Ausdruck zu nutzen – souverän, authentisch und wahrhaft zeitgemäß.
Um die Idee des „Entschlüsselns“ von Systemen visuell zu untermauern, bietet das folgende Video eine interessante Analogie aus der Welt der Technologie. So wie Experten dort Codes und Trends analysieren, können auch Sie lernen, die Sprache der Mode zu hacken.
In den folgenden Abschnitten finden Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der Strategien und Methoden, die Ihnen helfen, Ihren eigenen, unverwechselbaren Stil zu kultivieren. Der Leitfaden ist so konzipiert, dass er Sie schrittweise von der reinen Beobachtung zur aktiven Gestaltung führt.
Inhaltsverzeichnis: Ihr Weg zur souveränen Stil-Entscheidung
- Vom Laufsteg zur Straße: Der wahre Lebenszyklus eines Trends und wie Sie ihn für sich nutzen
- Die 3-Fragen-Methode: Passt dieser Trend wirklich zu Ihnen?
- Der isolierte Trend: Der Fehler, der selbst das beste Outfit unharmonisch wirken lässt
- Zeitgemäß oder nur modisch: Der feine Unterschied, der wahren Stil ausmacht
- Stil-Revival: Wie Sie Ihre Klassiker neu interpretieren und sofort modern aussehen
- Die Kunst des High-Low: Wie Sie Designerstücke mit Basics für einen modernen Look kombinieren
- Die kleinen Gesten: 5 Styling-Tricks, die einen lässigen Look sofort eleganter machen
- Jenseits von Trends: Die 5 Säulen zur Entwicklung Ihrer modischen Signatur
Vom Laufsteg zur Straße: Der wahre Lebenszyklus eines Trends und wie Sie ihn für sich nutzen
Ein Modetrend entsteht selten über Nacht. Er folgt einem vorhersehbaren Lebenszyklus, dessen Verständnis Ihnen einen strategischen Vorteil verschafft. Es ermöglicht Ihnen, nicht nur zu reagieren, sondern bewusst zu entscheiden, wann und ob Sie einen Trend adaptieren. Alles beginnt auf den Laufstegen der großen Modewochen in Paris, Mailand, New York und London. Hier präsentieren Designer ihre Visionen, die zunächst von der Fachpresse und Luxuskäufern aufgenommen werden. Diese Phase ist die Geburtsstunde eines Trends, oft in seiner extravagantesten Form. In der Modewelt entfallen laut einem Bericht über die weltweiten Ausgaben im Modeeinzelhandel etwa 53 % der globalen Modeausgaben auf Damenmode, was die immense wirtschaftliche Kraft hinter diesen Zyklen verdeutlicht.
Nach der Einführung sickert der Trend langsam in zugänglichere Marktsegmente durch. Diesen Prozess beschreibt das Analyseunternehmen Edited treffend.
Die Trends bewegen sich von der Couture-Luxusmode zu Premium-Modemarken, dann zum Mainstream und enden bei Niedrigpreis-Labels.
– Analyseunternehmen Edited, FashionUnited, 2023
Für Sie als strategische Stil-Analystin bedeutet das: Sie müssen nicht die Erste sein. Die interessanteste Phase ist oft die „Adoptionsphase“, wenn der Trend von Premium-Marken und Streetstyle-Ikonen interpretiert wird. Hier zeigt sich, wie alltagstauglich er ist. Indem Sie den Lebenszyklus eines Trends beobachten, können Sie dessen Langlebigkeit besser einschätzen. Ein Trend, der schnell bei Discountern landet, hat oft eine kürzere Halbwertszeit. Einer, der sich über mehrere Saisons in verschiedenen Interpretationen hält, hat das Potenzial, ein zeitgemäßer Klassiker zu werden.
Die 3-Fragen-Methode: Passt dieser Trend wirklich zu Ihnen?
Bevor Sie einen neuen Trend in Ihre Garderobe integrieren, ist ein Moment der ehrlichen Reflexion entscheidend. Ein unüberlegter Kauf führt schnell zu einem ungetragenen Schrankhüter. Eine effektive Strategie, um Fehlkäufe zu vermeiden, ist die „Drei-Wort-Methode“, popularisiert durch die Stylistin Allison Bornstein. Sie hilft dabei, einen persönlichen Trend-Filter zu entwickeln. Die Methode basiert auf der Definition von drei Adjektiven, die Ihre persönliche Stil-DNA beschreiben – zum Beispiel „klassisch, entspannt, feminin“. Jedes potenzielle neue Kleidungsstück muss diesen drei Wörtern standhalten. Doch wir können diese Idee zu einer universellen 3-Fragen-Methode weiterentwickeln, die über die drei Worte hinausgeht und eine tiefere Analyse ermöglicht.
Stellen Sie sich vor jedem Kauf diese drei entscheidenden Fragen:
- Passt es zu meiner Stil-DNA? Beantwortet dieses Stück die Frage nach Ihren drei Stil-Wörtern? Fühlt es sich authentisch für Sie an oder nur für die Person auf dem Werbeplakat?
- Kann ich es mit mindestens drei vorhandenen Teilen in meinem Schrank kombinieren? Ein Trendstück, das eine komplett neue Garderobe erfordert, ist selten eine gute Investition. Visualisieren Sie konkrete Outfits. Wenn Ihnen nicht sofort mehrere Kombinationen einfallen, ist die Gefahr groß, dass es ein isoliertes Teil bleibt.
- Werde ich es auch noch tragen, wenn der Hype vorbei ist? Fragen Sie sich, ob Ihnen das Design, der Schnitt oder das Material an sich gefällt, unabhängig von seiner aktuellen Popularität. Ein wirklich gutes Stück überdauert seine Trendphase.
Diese Methode zwingt Sie, über den Impuls hinauszudenken und eine strategische Entscheidung zu treffen. Sie schult Ihr Auge und stärkt das Vertrauen in Ihren eigenen Geschmack, sodass Sie Trends als bewusste Ergänzung und nicht als Diktat wahrnehmen.

Wie die visuelle Darstellung andeutet, ist diese Methode ein Kompass, der sicherstellt, dass jeder Neuzugang harmonisch in Ihre bestehende Garderobe passt und Ihre persönliche Ausdrucksform stärkt.
Ihr Aktionsplan: Trend-Audit in 5 Schritten
- Punkte-Kontakt: Identifizieren Sie alle Kanäle, auf denen Sie den Trend wahrnehmen (Magazine, Social Media, Streetstyle).
- Sammlung: Sammeln Sie visuelle Beispiele des Trends. Welche Interpretationen gefallen Ihnen am besten?
- Kohärenz-Check: Konfrontieren Sie den Trend mit Ihrer 3-Fragen-Methode und Ihren persönlichen Stil-Werten.
- Emotionale Resonanz: Analysieren Sie, welche Emotion der Trend bei Ihnen auslöst. Fühlen Sie sich dadurch stark, kreativ oder einfach nur modisch?
- Integrationsplan: Wenn der Trend den Test besteht, planen Sie konkret, wie Sie ihn in Ihre Outfits integrieren – zunächst vielleicht nur durch ein Accessoire.
Der isolierte Trend: Der Fehler, der selbst das beste Outfit unharmonisch wirken lässt
Einer der häufigsten Stilfehler ist der „isolierte Trend“. Er entsteht, wenn ein modisches It-Piece gekauft und in ein ansonsten unverbundenes Outfit eingefügt wird. Das Ergebnis ist oft unharmonisch und wirkt bemüht. Stellen Sie sich eine Person in einem klassischen Business-Outfit vor, die plötzlich klobige Neon-Sneaker dazu trägt, ohne dass ein anderes Element des Looks eine Brücke zu diesem Stilbruch schlägt. Das Trendstück wirkt wie ein Fremdkörper, es „schreit“, anstatt sich in eine visuelle Konversation mit dem Rest des Outfits zu begeben. Die wahre Kunst des Stylings liegt darin, Verbindungen zu schaffen und Gegensätze auszubalancieren.
Um einen Trend erfolgreich zu integrieren, muss er in den Kontext Ihrer Garderobe eingebettet werden. Dies geschieht durch Wiederholungen von Farben, Materialien oder Stil-Elementen. Wenn Sie beispielsweise eine modische Cargohose (ein lässiges Element) tragen, kombinieren Sie sie nicht willkürlich, sondern schaffen Sie eine bewusste Verbindung. Eine elegante Seidenbluse kann einen spannenden Kontrast bilden, aber erst durch Accessoires in den gleichen erdigen Tönen der Hose oder durch Schmuck, der die Metall-Details der Hose aufgreift, entsteht ein kohärenter Look. Laut einer Analyse von Styling-Experten ist die bewusste Kombination widersprüchlicher Stile besonders wirkungsvoll, wenn solche verbindenden Elemente vorhanden sind.
Denken Sie in Outfit-Formeln statt in Einzelteilen. Anstatt zu fragen: „Was ziehe ich heute an?“, fragen Sie: „Welche Geschichte möchte mein Outfit heute erzählen?“. Ein gut integrierter Trend ist eine unterstützende Stimme in dieser Erzählung, nicht ein lauter Störenfried. Die folgenden Tipps helfen dabei, harmonische Stilbrüche zu erzeugen:
- Edel & Lässig: Kombinieren Sie hochwertige Materialien wie Seide oder Kaschmir mit robusten Stoffen wie Denim oder Leder.
- Fokus setzen: Wählen Sie nur ein auffälliges Trend-Kleidungsstück als Star des Outfits und halten Sie den Rest zurückhaltend.
- Farbliche Klammer: Nutzen Sie farbliche Wiederholungen in Kleidung, Schuhen und Accessoires, um den Look zusammenzuhalten.
- Materialmix: Der Kontrast von verschiedenen Texturen, wie grober Strick zu zarter Spitze, schafft visuelle Tiefe und Interesse.
Zeitgemäß oder nur modisch: Der feine Unterschied, der wahren Stil ausmacht
In der Modeanalyse gibt es eine entscheidende Unterscheidung: die zwischen „modisch“ und „zeitgemäß“. „Modisch“ zu sein bedeutet, einem kurzlebigen, oft lauten Trend zu folgen. Es ist reaktiv und an die aktuelle Saison gebunden. „Zeitgemäß“ hingegen ist ein viel subtileres und nachhaltigeres Konzept. Ein zeitgemäßer Stil reflektiert den aktuellen Zeitgeist – also die größeren gesellschaftlichen Strömungen, Werte und Technologien –, ohne sich an vergängliche Modeerscheinungen zu klammern. Es ist die Fähigkeit, relevant zu wirken, ohne ein Sklave der neuesten Kollektionen zu sein.
Ein Beispiel hierfür ist der Wandel hin zu mehr Komfort und Funktionalität in der Kleidung. Der Aufstieg von hochwertiger Loungewear, die Integration von Sportswear in den Alltag (Athleisure) oder der Fokus auf nachhaltige Materialien sind keine kurzfristigen Trends, sondern Ausdruck eines veränderten Lebensstils und Bewusstseins. Wer diese Strömungen versteht und in seine Garderobe übersetzt – etwa durch den Kauf eines perfekt geschnittenen Blazers aus recyceltem Material –, agiert zeitgemäß. Wer hingegen nur das eine It-Piece der Saison kauft, das diese Werte oberflächlich zitiert, bleibt lediglich modisch. Wie die Stilberaterin Martina Kühn es formuliert:
Zeitgemäß sein bedeutet, einen Look zu tragen, der gesellschaftliche Strömungen widerspiegelt und länger Bestand hat als kurzfristige Modetrends.
– Stilberaterin Martina Kühn, mondialmode.com, 2024
Die Entwicklung eines zeitgemäßen Stils erfordert eine Zeitgeist-Analyse. Fragen Sie sich: Welche großen Themen bewegen unsere Gesellschaft gerade? Nachhaltigkeit, Digitalisierung, das Bedürfnis nach Authentizität? Und wie kann ich diese Ideen subtil in meiner Kleiderwahl widerspiegeln? Ein zeitgemäßer Look flüstert „Ich verstehe, was in der Welt passiert“, während ein rein modischer Look oft nur „Ich habe das neueste Magazin gelesen“ schreit. Diese Unterscheidung ist der Kern wahrer stilistischer Souveränität.
Stil-Revival: Wie Sie Ihre Klassiker neu interpretieren und sofort modern aussehen
Ihre Garderobe ist ein Archiv Ihres persönlichen Stils, gefüllt mit Klassikern, die einst perfekt zu Ihnen passten. Doch Stil ist nicht statisch. Anstatt diese bewährten Stücke ungetragen im Schrank zu lassen, weil sie sich nicht mehr „neu“ anfühlen, liegt die Kunst darin, ihnen durch eine moderne Neuinterpretation ein Stil-Revival zu verschaffen. Ein klassischer Trenchcoat, eine gut sitzende Jeans oder ein elegantes Seidentuch haben das Potenzial, durch gezielte Styling-Tricks sofort wieder zeitgemäß zu wirken. Es geht nicht darum, die Vergangenheit zu wiederholen, sondern sie mit der Gegenwart zu verbinden.
Die effektivste Methode hierfür ist die Rekontextualisierung. Nehmen Sie ein klassisches Teil und kombinieren Sie es mit einem unerwarteten, modernen Element. Tragen Sie den beigen Trenchcoat nicht klassisch zum Business-Look, sondern brechen Sie den Stil mit einer sportlichen Kapuzenjacke darunter, klobigen Sneakern und einer modischen Baseballkappe. Ein weiteres starkes Werkzeug ist das Spiel mit Proportionen. Krempeln Sie die Ärmel Ihres Blazers hoch, stecken Sie nur die vordere Hälfte Ihres Pullovers in die Hose (der sogenannte „French Tuck“) oder tragen Sie einen Gürtel über einem klassischen Hemdblusenkleid, um eine neue Silhouette zu schaffen.

Ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Neuinterpretation ist das Comeback von Babydoll-Kleidern aus den 2000er-Jahren. Statt sie wie damals mit Ballerinas zu tragen, werden sie heute modern mit klobigen Chunky Boots und hochwertigen Materialien wie Leder oder Samt kombiniert, was ihnen eine völlig neue, zeitgemäße Aussage verleiht. Dieser Material-Clash zwischen Zartem und Rauem ist eine der wirkungsvollsten Techniken, um Klassikern ein Update zu geben.
Die Kunst des High-Low: Wie Sie Designerstücke mit Basics für einen modernen Look kombinieren
Ein moderner und vor allem persönlicher Look entsteht selten, indem man sich von Kopf bis Fuß in einer einzigen Marke oder Preisklasse kleidet. Die wahre Raffinesse liegt in der Kunst des High-Low-Stylings: der gezielten Kombination von hochwertigen Designerstücken (High) mit erschwinglichen Basics (Low). Diese Technik schafft eine visuelle Spannung, die einen Look interessant, zugänglich und authentisch macht. Sie signalisiert, dass Sie Mode nicht nur konsumieren, sondern kuratieren. Sie wissen, wann es sich lohnt zu investieren und wo ein einfaches, gut gewähltes Basisteil den gleichen Zweck erfüllt.
Die grundlegende Formel des High-Low-Prinzips ist einfach: Investieren Sie in die Stücke, die Langlebigkeit, eine perfekte Passform und eine hohe Materialqualität erfordern. Dazu gehören oft Mäntel, eine gut gefertigte Handtasche, zeitlose Schuhe oder ein perfekt sitzender Blazer. Dies sind die „High“-Ankerpunkte Ihres Outfits. Kombinieren Sie diese Investitionsstücke dann mit preiswerteren „Low“-Teilen wie T-Shirts, Jeans oder saisonalen Trend-Accessoires. Der Trick besteht darin, dass die hochwertigen Stücke die günstigeren Teile optisch aufwerten und das gesamte Outfit edler erscheinen lassen.
Ein klassisches Beispiel ist die Kombination einer Designer-Handtasche und hochwertiger Lederstiefel mit einer einfachen Jeans von einer High-Street-Marke und einem schlichten Baumwoll-T-Shirt. Das Ergebnis ist ein mühelos schicker Look, der Stilbewusstsein und Bodenständigkeit zugleich ausstrahlt. Doch Vorsicht: Die Qualität der Low-Teile darf nicht vernachlässigt werden. Ein billig wirkendes Material oder eine schlechte Passform bei einem Basic-Teil kann den gesamten Look entwerten. Achten Sie daher auch im unteren Preissegment auf gute Schnitte und solide Materialien.
- Do: Investieren Sie in zeitlose, hochwertige Basics als Fundament Ihrer Garderobe.
- Do: Kombinieren Sie ein auffälliges Designerstück gezielt mit zurückhaltenden Alltags-Teilen, um ihm eine Bühne zu geben.
- Don’t: Sparen Sie nicht an der Qualität der Low-Teile. Schlecht sitzende oder billig wirkende Stücke können den Effekt zunichtemachen.
Das Wichtigste in Kürze
- Verstehen Sie den Lebenszyklus eines Trends, um seinen Wert und seine Langlebigkeit besser einschätzen zu können.
- Nutzen Sie eine analytische Methode wie die 3-Fragen-Technik, um die Kompatibilität eines Trends mit Ihrer persönlichen Stil-DNA zu prüfen.
- Integrieren Sie Trends durch bewusste Verbindungen (Farbe, Material, Stil) in Ihr Outfit, um einen harmonischen Gesamtlook zu schaffen, anstatt sie zu isolieren.
Die kleinen Gesten: 5 Styling-Tricks, die einen lässigen Look sofort eleganter machen
Oft sind es nicht die großen, teuren Anschaffungen, die einen Look definieren, sondern die kleinen, bewussten Styling-Gesten. Diese Details verraten wahres Stilgefühl und können ein einfaches Basic-Outfit im Handumdrehen in einen durchdachten, eleganten Look verwandeln. Es ist die Kunst, mit dem Vorhandenen zu arbeiten und durch minimale Veränderungen maximale Wirkung zu erzielen. Diese Tricks kosten nichts und erfordern nur wenige Sekunden, hinterlassen aber einen bleibenden Eindruck von Souveränität und Finesse.
Einer der bekanntesten, aber wirkungsvollsten Tricks ist der „French Tuck“, bei dem nur der vordere Teil eines Hemdes oder Pullovers locker in den Hosenbund gesteckt wird. Dies betont die Taille, ohne zu formell zu wirken, und schafft eine lässige, aber definierte Silhouette. Ähnlich effektiv ist das Hochkrempeln der Ärmel. Ob bei einem Blazer, einer Bluse oder sogar einem Pullover – das Freilegen der Handgelenke, des schmalsten Teils des Arms, lässt den gesamten Look sofort leichter und dynamischer erscheinen. Es ist eine kleine Geste, die Nachlässigkeit in Lässigkeit verwandelt.
Hier sind fünf solcher Styling-Tricks, die Sie sofort anwenden können:
- Der Ärmel-Trick: Krempeln Sie die Ärmel Ihrer Bluse, Ihres Hemdes oder Blazers hoch. Das wirkt dynamisch und stilvoll.
- Der Kragen-Steller: Stellen Sie den Kragen Ihres Mantels oder Ihrer Jacke dezent auf. Dies rahmt das Gesicht ein und verleiht eine selbstbewusste Haltung.
- Die monochrome Magie: Tragen Sie ein Outfit komplett in einer Farbe oder in verschiedenen Nuancen derselben Farbe. Das wirkt immer elegant und streckt die Silhouette.
- Der Gürtel-Fokus: Ein hochwertiger Gürtel kann einem schlichten Kleid, einem Blazer oder sogar einem Mantel sofort Form und Definition verleihen.
- Die dritte Schicht: Fügen Sie einem einfachen Outfit (z. B. Jeans und T-Shirt) eine dritte Schicht hinzu, wie eine Weste, eine offene Bluse oder einen leichten Schal. Das schafft Tiefe und Komplexität.
Jenseits von Trends: Die 5 Säulen zur Entwicklung Ihrer modischen Signatur
Trends kommen und gehen, aber wahrer Stil ist beständig. Die ultimative Form der modischen Souveränität ist die Entwicklung einer persönlichen Stil-Signatur – eines roten Fadens, der sich durch Ihre Garderobe zieht und Ihre Persönlichkeit unverkennbar zum Ausdruck bringt. Eine solche Signatur basiert nicht auf flüchtigen Modeerscheinungen, sondern auf einem tiefen Verständnis für sich selbst. Sie ist das Ergebnis eines strategischen Prozesses, der auf fünf fundamentalen Säulen ruht. Wer diese Säulen für sich definiert, kann Trends als das nutzen, was sie sind: eine optionale Ergänzung, aber niemals das Fundament.
Die erste Säule ist die Analyse der eigenen Silhouette und Proportionen. Zu wissen, welche Schnitte Ihrem Körper schmeicheln, ist die Basis für jede stilsichere Entscheidung. Die zweite Säule ist die Definition Ihrer persönlichen Farbpalette. Welche Farben bringen Ihren Teint und Ihre Augen zum Leuchten? Eine harmonische Farbwelt schafft Kohärenz in Ihrer Garderobe. Als dritte Säule folgt die bereits besprochene Stil-DNA, also die drei Adjektive, die Ihre modische Persönlichkeit beschreiben. Sie sind Ihr Kompass bei jeder Kaufentscheidung.
Die vierte Säule ist die Entwicklung einer Accessoire-Strategie. Oft sind es die Accessoires – eine bestimmte Art von Schmuck, eine charakteristische Brille, eine Vorliebe für Hüte –, die einen Look unverkennbar machen. Sie sind die Ausrufezeichen Ihres Stils. Die fünfte und letzte Säule ist das Bekenntnis zu Qualität vor Quantität. Eine Garderobe aus weniger, aber dafür hochwertigeren und perfekt passenden Teilen wird immer stilvoller wirken als ein Schrank voller kurzlebiger Trendkäufe. Diese fünf Säulen bilden zusammen das stabile Fundament, auf dem Sie Ihre modische Signatur aufbauen können – ein Ausdruck Ihrer selbst, der jenseits aller Trends Gültigkeit hat.
Beginnen Sie noch heute damit, diese Säulen für sich zu definieren und Ihren Weg von der passiven Trend-Konsumentin zur aktiven Gestalterin Ihres eigenen, zeitgemäßen Stils zu gehen.